Die kurze und direkte Antwort auf die Frage, ob der Motorradhersteller Harley-Davidson, Inc. pleite ist, lautet Nein.
Harley-Davidson (HOG an der NYSE) ist als globales Unternehmen und Aktiengesellschaft nicht insolvent.
Allerdings steht der Konzern vor erheblichen Herausforderungen im weltweiten Motorradmarkt und verzeichnete in den letzten Jahren, insbesondere 2024, schwächere Geschäftszahlen:
📉 Finanzielle Herausforderungen
- Umsatz- und Gewinnrückgänge: In den letzten Quartalen gab es deutliche Rückgänge beim Umsatz und Nettogewinn der Motorradsparte (HDMC), insbesondere getrieben durch eine schwache Nachfrage und einen Rückgang der weltweiten Verkaufszahlen (global motorcycle retail sales).
- Herausforderndes Marktumfeld: Das Unternehmen kämpft mit einem schwierigen makroökonomischen Umfeld, hoher Inflation, gestiegenen Zinsen und der Verunsicherung der Verbraucher.
- Prognose-Anpassungen: Aufgrund der unsicheren Lage (u. a. wegen der globalen Zolllage) hat Harley-Davidson zeitweise seinen finanziellen Ausblick für das Gesamtjahr zurückgezogen oder korrigiert.
🇩🇪 Lokale Auswirkungen
- Händler-Insolvenzen: Auch wenn der Konzern selbst nicht pleite ist, gab es in Europa Berichte über Insolvenzen oder Schließungen von einzelnen, unabhängigen Harley-Davidson-Händlern (z. B. in Salzburg oder Koblenz). Diese lokalen Pleiten sind ein Zeichen dafür, dass die schwache Nachfrage die Vertriebspartner stark unter Druck setzt.
- Zulieferer: Auch einige Zulieferer, die sich auf Harley-Davidson spezialisiert haben (wie z. B. der Auspuffhersteller Kesstech), mussten Insolvenz anmelden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Marke ist nicht vom Untergang bedroht, aber die finanzielle Lage ist angespannt. Harley-Davidson ist dabei, sich neu auszurichten (unter anderem durch die „Rewire“-Strategie von CEO Jochen Zeitz), um die Nachfrage wieder zu beleben und die Kosten zu senken.

